Freie Wähler zu Besuch im Korbacher Rathaus

Kontinuität in der Führung der Kreis- und Hansestadt
Die Freien Wähler Waldeck-Frankenberg trafen sich mit dem seit 1. Februar 2025 im Amt befindlichen Korbacher Bürgermeister Stefan Kieweg zu einem Gedankenaustausch.
Kieweg bedankte sich für die große Unterstützung im Wahlkampf durch den Ortsverband Korbach. Er verdeutlichte, vor welch enormen Herausforderungen Korbach stehe und kündigte an mit klarem Kurs für eine lebendige und lebenswerte Zukunft der Stadt sorgen zu wollen. Gemeinsam mit der Stadtverordnetenversammlung, den Akteuren aus den unterschiedlichsten Bereichen, den Vereinen und der interessierten Bürgerschaft möchte er die besten Lösungen für das Korbacher Gemeinwesen entwickeln.
Sein Amtsvorgänger Klaus Friedrich habe ihn nach der Wahl frühzeitig in laufende Aufgabenstellungen und Planungen eingebunden. So sei die Kontinuität bei der Bearbeitung der derzeitigen wichtigen Projekte Freibadsanierung und Krankenhausfusion von der Verwaltungsspitze gewährleistet gewesen.
Auf Nachfrage von Fraktionsvorsitzenden Uwe Steuber bestätigte der Bürgermeister, dass der zugesagte Kreiszuschuss i.H.v. 200.000 € für die Freibadsanierung fest eingeplant sei.
Die Conti sei für Korbach und die ganze Region als Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber prägend, hob der Bürgermeister hervor. Die vorgesehene Aufspaltung in drei eigenständige Unternehmen erfülle ihn mit Sorge. Er stehe hierzu in engem Kontakt mit der Unternehmensspitze am Standort Korbach.
Die in Bearbeitung befindlichen Bebauungsplanverfahren sollen zügig zum Abschluss gebracht werden. Kieweg kritisierte den hohen Verwaltungsaufwand, insbesondere wenn Regional- und Landesplanung betroffen seien.
Auf seiner Agenda stehe in enger Abstimmung mit der Korbacher Hanse e.V. auch die Bekämpfung des Leerstandes in der Innenstadt. Ende des Jahres solle der Neubau des Wohn- und Geschäftskomplexes auf dem ehemaligen Woolworth-Gelände fertiggestellt sein. Der Bürgermeister erhoffe sich hiervon eine Magnetwirkung für die Fußgängerzone und darüber hinaus.
Intensiv beschäftige sich die Stadtverwaltung mit der kommunalen Wärmeplanung. Auf Basis der ermittelten Daten sollen für die jeweiligen Stadtgebiete langfristige Wärmeversorgungsoptionen entwickelt werden. Mit ersten Ergebnissen rechne man zum Jahresende.
Auch das Thema „Zufahrtsschutz bei Veranstaltungen“ nahm breiten Raum ein. Kieweg informierte, dass das Land zertifizierte Zufahrtssperrungen zum Schutz der Veranstaltungsteilnehmer fordere. Die Stadtverwaltung unterstütze die Veranstalter bei der Planung und Umsetzung entsprechender Schutzkonzepte, die Polizei habe lediglich eine beratende Funktion. Kreisvorsitzender Kai Schumacher regte an, angesichts der hohen Kosten interkommunal zusammenzuarbeiten, zum Beispiel durch gemeinsame Anschaffung von zertifizierten mobilen Fahrzeugsperren.
Angesichts der schwierigen Haushaltslage der Stadt erwartet Bürgermeister Kieweg vom Landkreis eine sparsame Haushaltsführung mit weitgehendem Verzicht auf freiwillige Aufgaben und Leistungen. Auch bei der Schaffung neuer Personalstellen müsse ein strenger Maßstab angelegt werden, um Städte und Gemeinden nur im notwendigen Umfang über die Kreisumlage zur Finanzierung der Landkreisausgaben heranziehen zu müssen.
Die Freien Wähler dankten Bürgermeister Kieweg für das konstruktive Gespräch und wünschten ihm eine glückliche Hand bei seiner Amtsausübung und boten ihm an, „auf dem kurzen Dienstweg“ als Ansprechpartner für städtische Angelegenheiten mit Kreisbezug zur Verfügung zu stehen.